"DCC Zentralen" - im Selbstbau


Jens Emmermann 12.05.05
 
 
 
 

DCC Zentralen kann man verschiedene kaufen, aber sie haben für mich ein paar Nachteile:

  • sie sind recht teuer, wenn sie viel können
  • sie haben nicht den Funktionsumfang, den ich erwarte
  • sie sind umständlich zu bedienen
  • Da nicht nur ich dieses so sehe, haben sich auch schon andere Modellbahner dieses Problems angenommen. Zwei mögliche Lösungen sind die "Frankenzentrale" und die "Minibox".
    Obendrein macht es aber auch Spass, sich ein wenig mit der DCC-Technik auseinander zu setzen.
    ... und man kann die Selbstbau-Zentrale bei Schäden (die bisher nicht aufgetreten sind) selber reparieren.

    "Frankenzentrale" und "Minibox" sind im Original schon schöne Lösungen, aber..
    an der ursprünglichen "Frankenzentrale" störte es mich, die recht grosse und vielteilige Ausrüstung mit zum Treffen zu schleppen oder auch zuhause aufzubauen.
    (Laptop, serielles Kabel, paralelles Kabel und die große Kiste der Frankenzentrale + 2 Netzteile + Kabel)

    Wie kommt man nun zu einer praktischeren Lösung ?

    Da erstens bei alten Laptops der Akku oft defekt ist und zweitens Netzstrom beim Modellbahnbetrieb zur Verfügung steht, lag es nahe, die Schnittstellenerweiterung (hier die Frankenzentrale) im Akkufach unterzubringen. Dieses spart das Gehäuse der Frankenzentrale und ggf. auch die Verbindungskabel.

    Daher habe ich meine Zentrale im Akkufach eines alten Toshiba Laptop (Serie T19xx /T4600-4900)aufgebaut.
    Unter: DCC Selbstbau - O. Spannekrebs gibt es die Schaltpläne der ursprünglichen DCC Zentrale.
     
     

    Der beengte Platz im Akkufach führt zu leichten Beschränkungen gegenüber der ursprünglichen Auslegung :
    Ein zusätzlicher Booster ist in meiner Laptop-Zentrale nicht vorgesehen, da die Booster separat eingesetzt werden oder im Modul eingebaut sind (auch kann man im N Betrieb ganz gut mit dem Programmiergleisanschluss fahren).
    Aufgrund der beschränkten Aussenfläche für Anschlüsse am Akkufach gibt es nur eine "richtige" Loconet(LN) Buchse.
    Bei der oben gezeigten Version sind die serielle-, paralelle Schnittstelle und der Programmiergleisanschluss in einer 25 pol Sub D Buchse zusammengefasst. Bei einer zweiten Laptop-Zentrale (unten) sind die Schnittstellen zum Laptop intern ausgeführt und der Programmiergleisanschluss ist mit einer weiteren LN-Buchse realisiert. So koennen auch groessere LN Netze mit Energie versorgt werden (bis zu 2*800mA) - ohne dass zusaetzliche LN Booster nötig werden. Der Kühlkörper für die Spannungsregler der Frankenzentrale ist eine Aluplatte an der Unterseite des Akkufachs. Aufgebaut habe ich die Schaltung auf Lochstreifenplatten.

    Hier ist die ganze Zentrale zu sehen. Eine weitere Besonderheit ist hier das Programmiergleis,
    welches aus zwei aufgeklebten Blechstreifen oberhalb der Tastertur besteht. Ein kleiner Kunststoffstreifen
    führt die Radsätze Spurweiten unabhängig. Dieses Programmiergleis kann man nicht mehr zuhause vergessen !
    (wenn man die Laptop-Zentrale dabei hat :-) ). Auch liegt dieses Programmiergleis nicht irgendwo wackelig herum.

    Dass diese "Akkufach Zentrale" so gut funktioniert und komfortabel zu bedienen ist, liegt zum grossen Teil auch an der schönen Software "RKDCC" von Rainer Keil
    An dieser Stelle einen großen Dank an alle, die Ihre "DCC-Arbeiten" anderen so offen zur Verfügung stellen !

    Geht es auch noch kleiner ?

    Für den kleinen Fahrbetrieb zuhause oder beim Vorführbetrieb am Stammtisch /auf Messen ist selbst eine kleine Zentrale oft noch zu gross oder zu umständlich ! Hier muss eine andere Lösung her !

    Ein ganz normales Modul ?

    Nein - eine DCC-Zentrale !

    Mit fest eingebauten Zentrale, Booster und LN Buchsen sieht der Fahrbetrieb wie folgt aus:
    Stromversorgung ans Modul - Lok aufs Gleis stellen - FRED einstecken und losfahren !

    Links sieht man die Schaltung der Zentrale. Diese entspricht weitgehend der "MiniBOX".
    Diese Zentrale wurde von Pål A Olsen entworfen.
    Auf die Tastertur zur Eingabe und auf die Ziffernanzeige wurde aber verzichtet, denn hier sollen ja nur fertig programmierte FREDs und Loks eingesetzt werden. (Tastatur und Anzeige könnte man auch bei Bedarf ansteckbar gestalten)

    Die bei der "MiniBOX" bis zu 6 möglichen Loks sollten für den kleinen Fahrbetrieb ausreichen.

    Da ich als Booster die Schaltung des "Spaxboosters" verwende, entfällt auch die Boosterschaltung der "MiniBOX". Die Aufteilung in Booster und Zentrale ermöglicht es, den Booster ohne Zentrale zu betreiben. Mit den Stecker Xn kann die Zentrale abgeschaltet werden (Stromversorgung und Railsync werden getrennt) Auch muss die LN-Verbindung umgesteckt werden, da bei meiner Mini-zentrale 12V= anstelle des "railsync" ins LN eingespeist wird. (Der unverstärkte Ausgang der Mini-Zentrale kann nur den einen Booster ansteuern und nicht noch weitere Geräte am LN mit Energie versorgen)

    Die Verbindungen im Modul zwischen Zentrale, Booster, LN Buchsen und Modul sind steckbar ausgeführt, damit man fehlerhafte Teile isolieren kann und ggf. durch externe Komponenten ersetzen kann.

    Eine weitere Anwendung einer solchen Mini-Zentrale liegt im Nachwuchsbereich:

    Da diese Zentrale keine Schalter besitzt, kann man sie auch nicht falsch bedienen oder Sachen verstellen, die eigentlich so bleiben sollen wie sie sind.

    Auch kosten die Bauteile dieser Minizentrale wenig Geld, so dass man diese sich gut als Zweitzentrale leisten kann.

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