Maße und Toleranzen für Finescale Räder und Schienen


Jens Emmermann 16.2.00


Gleis:

Die Spurweite G beträgt 9 mm - 9,3 mm ( wer noch schmalere Räder zulassen will, sollte nicht über 9,2 mm gehen)
Die Rillenweite F beträgt 0,5 mm
S = max 8 mm
C = min 8,5mm
H = min 0,5 mm

Radsatz

B = 8,2 mm (Innenmaß) Da hierbei keine "+" Abweichungen an einigen Abmessungen ( Spurkranzbreite, große Ausrundung Lauffläche Spurkranz , Innenmaß,..) auftreten dürfen, ist es von Vorteil B im Bereich 8,15mm - 8,2mm zu wählen
K = 8,5 mm (Weichenmaß) (maximal)

Rad

N = min 1,3 mm (Radbreite; schmaler geht unter bestimmten Bedingungen auch)
T = 0,3 mm (Spurkranzbreite)
D = max 0,5mm (Spurkranzhöhe)


Hier noch einige wichtige Beziehungen der Werte untereinander

Die min Spurweite (9 mm) - 2 * die Spurkranzdicke ( 2 * 0,3 mm) - dem Innenmaß ( 8,2 mm) = das Spurspiel ( 0,2 mm = 2 * 0,1mm)

Dieses Spurspiel ist auch gleichzeitig der Raum, in dem sich die Abweichungen des Radsatzes vom Idealmaß bewegen dürfen. Die Abweichungen treten durch Fertigungs- und Montagefehler auf.

-> Innenmaß B + 2 * Spurkranzbreite T < 9mm (Rad darf nicht zwischen den Schienen klemmen)
-> Innenmaß B > 8 mm =S (Außenkante Radlenker - Außenkante Radlenker ) (Rad darf nicht mit dem Innenmaß klemmen)
-> Innenmaß B + Spurkranzbreite T < = 8,5 = K ("Weichenbedingung")
In JEDER Stellung des Rades (Radscheibe nicht senkrecht zur Achse / Schwankungen in der Spurkranzdicke)
 
 

Prüfkriterium ist also der Raddurchlauf durch eine "exakt" gebaute Weiche

(Jedes Maß einzeln zu mit einer genauen Toleranzangabe zu versehen, führt zu Toleranzwerten die nicht mehr mit Hobbywerkzeugen und Meßgeräten erreicht werden können. Diese extreme Genauigkeit ist auch nicht erforderlich. Es darf nur nicht in der Summe der tatsächlichen Abweichungen von den Sollmaßen, der 0,2 mm "breite" Toleranzraum überschritten werden. Jahrzehnte lange praktische Betriebserfahrungen der englischen 2mm SA belegen die Funktionstüchtigkeit eines solchen Systems unter Hobby-Bedingungen)


Die Spurkranzhöhe sollte zwischen 0,25 mm und 0,5 mm liegen

In Abhängigkeit vom Fahrwerk muß die Spurkranzhöhe gewählt werden.

Einfache / starre und lange Fahrwerke benötigen die maximale Spurkranzhöhe, um möglichst große Gleislagefehler ausgleichen zu können.

Kurze Fahrwerke und solche mit Ausgleichshebeln, die einen sichern Achsaufstand auch auf unebenen Gleisen gewährleisten, können mit Radsätzen ausgerüstet werden, die dem Vorbildmaß nahe kommen.
Je nach Einbausituation können auch unterschiedliche Spurkranzhöhen an einem Fahrzeug zum Einsatz kommen. Zum Beispiel können oft die Vor- und Nachläuferradsätze mit besonders feinen Spurkränzen ausgestatet werden (diese sind oft auch gut zu sehen), da diese Radsätze einen eigenen Rahmen haben, der dafür sorgt, dass sich die Achse den Unebenheiten anpaßt.


1,3mm ist die Nenn-Radbreite

Hierbei entfällt 1mm auf die Laufflächenbreite. Diese kann in einem Bereich liegen zwischen dem Wert der N Standard Räder ( 1,6 mm ) und minimal 0,8 mm, damit der Radsatz bei Spurerweiterungen nicht zwischen die Schienen fällt.

Bei verringerter maximaler Spurerweiterung (<9,2mm) ist ein Einsatz noch schmalerer Räder möglich, wenn ein leichtes Hineinkippen der Räder in der Lücke vor dem Herzstücken in kaufgenommen wird.


Die Spurkranznennbreite beträgt 0,3 mm

Hierbei entfallen etwa 0,2 mm der Breite auf die Flanke zur Lauffläche hin. Dieses ist in etwa auch der Bereich (0,2 mm), der für die Gleisfehlertolleranz im Schienenstoß (seitlicher Versatz)/ Modulübergang oder bei Zungenanlage in Weichen nötig ist.

Noch schmalere Spurkränze sind zwar möglich (etwa bis 0,2mm), aber die Fehlertolleranz gegenüber Gleisfehlern nimmt stark ab. Die Räder neigen stärker zum Aufklettern, bei nicht besonders sorgfältig verlegten Gleisen.
 
 

Die genaue Spurkranzform

ist nicht so krittisch nach den bisherigen Betriebserfahrungen. Die glatte Oberfläche ist ein wichtiges Kritterium. Und die Flanke zur Lauffläche sollte etwa 2/3 der Spurkranzbreite ausmachen.Auch sollte die  Spurkranzspitze gut verrundet sein und auf der Innenseite auch eine kleine Flanke aufweisen, da diese Flanke auch Radlenker und Herzstückspitzen in Kreuzungen anlaufen kann.

Die Ausrundung zwischen Spurkranzflanke und Lauffläche darf nicht zu groß sein. Im Idealfall ist das Spurspiel +-0,1 mm. Ist der Ausrundungsradius größer als 0,15 mm, dann läuft der Radsatz ständig auf der Ausrundung. Dieses kann zu einem Schaukeln um die Längsachses des Wagen führen.
"Fleischmann" Räder haben eine besonders große Ausrundung. Werden diese Räder als Rohlinge verwendet, dann ist der Ausrundungsradius zu verringern. Es kann ruhig nach einer stumpfen Ecke aussehen.